Die Rehabilitation nach Operationen und Unfällen: Wann, wie lange und warum?
In meiner langjährigen Erfahrung als Physiotherapeut in Spanien stellen mir Patienten immer wieder die gleichen Fragen: Wann sollte nach einer Operation mit der Rehabilitation begonnen werden? Ist sie überhaupt notwendig? Und mit welchem Zeitraum muss man rechnen?
Für Verwirrung sorgen auch unterschiedliche Aussagen von Deutschen und spanischen Spezialisten.
Diese Fragen pauschal und allgemeingültig zu beantworten, ist natürlich nicht möglich, denn so individuell wie die Menschen, so unterschiedlich ist auch der Fortschritt bei der Rehabilitation. Außerdem spielen von der Rehabilitation unabhängige Faktoren eine wichtige Rolle, allen voran die Qualität der Operation. Aber auch der Gesundheitszustand vor der OP – wie lange wurde gewartet, bis der Eingriff letztendlich durchgeführt wurde?
Fitness, Stärke und Beweglichkeit des Patienten vor der Operation und das Alter sind wichtige Indikatoren für Dauer und Erfolg einer Rehabilitation. Grundsätzlich kann man sagen, dass so früh wie nur möglich begonnen werden sollte. Nehmen wir zum Beispiel zwei häufige Gelenksersatzoperationen: Knie und Hüfte. Der häufigste Grund für einen Gelenkersatz ist die Arthrose, aber auch ein Unfall z. B. ein Sturz mit einem Bruch ist eine mögliche Ursache. Sowohl bei einem Hüftgelenksersatz als auch bei einer Knieprothese kann und soll von Anfang an belastet werden - wichtig ist die Art und Weise und Dosierung der Belastung. Deshalb sollte, sobald man das Krankenhaus verlassen hat, ein Physiotherapeut aufgesucht werden, der einem wichtige Anweisungen für die erste Zeit gibt, z. B. wie man korrekt mit der richtigen Unterarmstütze läuft, wie man am besten Treppen steigt oder wie man in das Auto einsteigen sollte.
Schon in der ersten und zweiten Woche nach Verlassen des Krankenhauses wird mit intensiver Einzelphysiotherapie begonnen. Hierbei wird vor allem die Beweglichkeit des Gelenks verbessert und die Schwellung mittels Lymphdrainage gemindert.
Ab der dritten Woche sollte zusätzlich zur Einzeltherapie mit der medizinischen Trainingstherapie begonnen werden. Ziel ist es, die Muskeln aufzubauen, um Kraft und Stabilität zu gewinnen und die Koordination zu optimieren. Ab der sechsten bzw. siebten Woche steht die Einzeltherapie nicht mehr im Vorder-grund. Spätestens jetzt kann man im Regelfall in speziellen Reha-Gruppen mit dem Kraftaufbau fortfahren.
Eines ist sicher: fehlende, falsche oder zu spät begonnene Nachbehandlung kann den Erfolg der Operation deutlich vermindern und zu bleibenden Gehfehlern und anhaltenden Schmerzen führen.
Deutsche Kliniken geben dem Patienten oftmals einen genau detaillierten Nachbehandlungsplan für den Physiotherapeuten mit. Gut zu wissen ist, dass man die Leistung auch im europäischen Ausland in Anspruch nehmen kann. Wichtig ist, dass der Therapeut eine Zulassung hat und den Plan lesen und verstehen kann.
Bei Physio-Fit steht Ihnen neben qualifiziertem Personal auch ein spezieller Gerätepark mit Rehabilitationsgeräten auf 300 m² zur Verfügung.
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